Der Trend ‘New-adult’ -Meckerpost

Ihr Lieben,

Ich habe mich jetzt spontan dazu hinreissen lassen, einen kleinen Meckerpost abzusetzen, ich bitte euch alle an dieser Stelle, nehmt mich  nicht allzu ernst und fuehlt euch bitte nicht auf den Schlips getreten, wenn ich eure Lieblingsbuecher beleidige, es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um meine eigene Meinung.

Oft werfen Leute Young und New Adult in einen Topf, was ich nicht gutheisse, denn es gibt klare Unterschiede!

Diese kurz zusammengefasst:
  • Das Alter der Protas: Young Adult spielt in der High School, die Protas sind 14 bis maximal 18 Jahre alt, bei New Adult sind die Protas in der Regel Anfang 20 und am College
  • Die Thematik: In der Highschool geht es um die erste Liebe, den erste Liebeskummer und das Erwachsenwerden. Am College geht alles lockerer zu, man hat die Moeglichkeit auf einen Neustart.
  • Sex, den gibt es in YA eher nicht und in NA reichlich.
Eine richtig klare Definition gibt es nicht, aber eben eine Unterscheidungsgrenze. 
Es ist fuer Leute wie mich auch mal angenehm Protas zu haben die in deinem Alter sind (ich bin 22) und sich mit denselben Problemen rumschlagen!
Ein Artikel, den ich ziemlich gut fand, zu diesem Thema findet ihr hier.

Wer mich kennt, der weiss, dass ich eine starke Abneigung gegen Klischees habe und noch mehr als das schwache weibliche Charaktere auf den Tod nicht ausstehen kann.

Leider, haben die NA Buecher, die meinen Weg bislang gekreuzt haben, genau dieses Schema erfuellt.
Junges, schuechternes Maedchen( Im Idealfall noch sexuell unerfahren) kommt am College an und verliebt sich Hals ueber Kopf in den Bad Boy schlechthin und spielt mit ihr Katz und Maus und Maedel laesst es mit sich machen, obwohl jeder Kerl auf sie steht, weil sie ja so eine tolle Ausstrahlung hat und sich ihrer Wirkung und Schoenheit null bewusst ist und so weiter…..
Dann beginnt auch das Gevoegele, es wird immer und ueberall  getan,  Anfangshemmungen ihrerseits werden beiseite geschoben und fallen nach und nach von ihr ab, sodass auch irgendwann  Zuschauer auch kein Problem sind (hust, Bad for you, hust).
Im Ernst, das NERVT!
Ich hatte von NA ein erwachseneres “Jugendbuch” erwartet (was einige Autoren begreifen), aber meistens ist es wie SoG nur im College.
Warum? Warum? Warum?  Ich koennte einfach nur heulen, wenn ich sehe wie solche Buecher ins unendliche gehypt werden, da schreit eine Feministin in mir ganz laut “Wollen wir Frauen uns so darstellen lassen?” und nicht nur das, denn das naive Doofchen scheint in der Tat eine weibliche Prota erster Wahl zu sein, nein, es werden dann keine wirklichen Alltagsprobleme besprochen,  denn die einzigen Probleme die scheinbar existent scheinen sind die die durch die Spielchen des Typen verursacht worden sind. 
Seit wann steht New Adult bitte fuer mitunter niveaulosen Groschenporno an amerikanischen Colleges? Warum trifft das auf gefuehlt 80 % aller NA Romane zu? 
Okay, ich werde jetzt einen Satz raushauen, den mir viele veruebeln werden, aber ich habe schon gesagt, dass ich hier ein wenig rummeckern werde also NO OFFENSE, aber schaemt man sich nicht irgendwo als Autor wenn das eigene Buch einer schlechten Fan Fiction aehnelt? Stichwort, Fan Fiction, so cool ich die meisten auch finde (Alternative HP Endungen, eine Fortsetzung von Vampire Academy und so weiter), warum sind die erfolgreichsten Negativ Beispiele fuer anspruchslose NA Fiction urspruengliche Fan Fiction ?
Ich kann und werde den Hype um die meisten New Adult Buecher nie verstehen, denn ist es nicht  schoen, wenn man etwas aus dem Buch mitnehmen kann? Sagen kann, dass man sich wiederfinden im Buch, mitleiden mit den Protas und nicht die Verherrlichungen von abusive Relationship, denn ich koennte kotzen wenn ich noch mehr Posts a la “Ich brauche keinen Mr. Darcy, ich will einen Hardin Scott”, sehe!
Mr.Darcy war anfangs zwar durchaus arrogant, aber schlussendlich hat er sich seinen Gefuehlen gestellt, hat Elizabeth den Hof gemacht, hat sie immer wie ein Gentleman behandelt und nicht mit ihren Gefuehlen gespielt, ihr nichts vorgemacht und so weiter und es macht mich wahnsinnig wenn kleine 14- jaehrige Maedchen sich ihren Traummann als Hardin Scott vorstellen.

So, genug gemeckert, ich hoffe, dass ihr mir das nicht uebel nehmt.
Eventuell finden sich ja sogar einige Gleichgesinnte!

xoxo,

eure Rachel 

16 Gedanken zu „Der Trend ‘New-adult’ -Meckerpost

  1. Hallöchen Rachel.
    Schön zu sehen, dass ich nicht alleine bin mit der Frage "warum zum Geier schiebt man die Prota in dieses Muster und will ein solches falsches Frauenbild den Lesern vermitteln?"

    Ich persönlich hätte eher gedacht, dass ich vielleicht einfach zu alt bin für diese Bücher 🙂

    Aber nett zu sehen, dass man nicht alleine ist.

    Danke
    Tanja

  2. Hallo Rachel,
    wir hatten das Thema ja kurzzeitig schon und ich gebe dir immer noch 100%ig Recht. Es gibt ein paar gute NA Autoren, wie CoHo (auch wenn sie mir dauernd das Herz bricht), aber sie versteht es ihre Geschichte besser zu verpacken, als so manch anderer EL James wannabe. Ich gebe ja der EL James an allem Schuld! Seid ihr Schwachsinn veröffentlicht wurde, kommen immer mehr wannabe Autoren, die vorher FanFictions geschrieben haben aus ihren Löchern und behaupten wir Frauen seinen willenlos, wenn es um gut aussehende Männer geht. dazu sind wir alle noch gleich naiv und idiotisch und sexuell unerfahren.

    Sorry, aber NEIN! So ist es nicht. Nicht jeder gut aussehende Kerl bringt uns zum stöhnen. Wir schmelzen auch nicht dahin nur weil der uns an guckt. Bad Boys sind mitunter gar nicht so attraktiv für ca 75% der Frauen in der realen Welt.

    Langsam haben wir genug Schwachsinn und Schmuddelromane. Wir brauchen wieder richtig gute Bücher da draußen!

  3. Huhu liebe Rachel!

    Ich liebe ja Diskussionsposts auf Bücherblogs, deshalb habe ich mich auch gleich auf deinen gestürzt. 😉

    Ich selbst lese sehr gerne romantische und erotische Geschichten, deshalb komme ich auch an YA und NA nicht vorbei. Was Klischees betrifft, so geht es mir hauptsächlich wie dir. Ich liebe auch starke Protagonistinnen und finde das typische YA/NA Schema ausgelutscht. Manchmal lasse ich es aber trotzdem durchgehen… Bsp: Wenn der Roman einfach total gut geschrieben ist und sich locker runterlesen lässt. Total begeistert wäre ich von einem Buch mit solcher Handlung aber nicht. Für 5 Sterne gehört einfach mehr dazu. 😛

    Sowas wie die "After" Reihe umgehe ich deshalb bewusst. Wieso soll man das ewige Hin und Her auch auf so viele Bände ausschlachten?? oO Warum lässt die Protagonistin den Typen nicht eiskalt fallen? Mich würde es einfach unheimlich nerven so lange das Drama dieses Pärchens zu verfolgen. :3

    Außerdem denke ich auch an die arme Männerwelt, denn nicht nur die Frau wird als naives Liebchen mit arger Vergangenheit dargestellt, auch die Jungs müssen immer die unglaublich attraktiven "Bad Boys" sein. Eine schöne Abwechslung wären einfach mal ganz "normale", durchschnittliche Figuren, so wie es der Großteil der Menscheit auch ist. 😛

    Hast du denn Bücher in dem Genre die dich total verzaubert haben? Ein paar positive Beispiel im negativen Salat, also? 😉 Ich würde mich über Empfehlungen freuen!

    Liebste Grüße
    Nina von BookBlossom ♥♥♥

    1. Hallo Nina,
      danke fuer dein Feddback, ich stimme dir in vielen Punkten zu, aber ich habe bislang keine positiven Beispiele, die ich aufzaehlen kann, weil ich von Colleen Hover bisher nur Slammed und Hope forever gelesen habe, welche eher Young Adult sind….Ich werde demnaechst Ugly Love probieren und dann gebe ich auf jeden Fall Rueckmeldung wie es mir gefallen hat! 🙂

  4. Dass weibliche Protagonistinnen ausgerechnet in den Genres, die am häufigsten von weiblichen Leserinnen gelesen werden, am schwächlichsten und teilweise geradezu als "untergeordnet" wirkendes Geschlecht dargestellt werden, ist eines der größten Mysterien der Buchwelt. Obwohl viel mehr Frauen als Männer Liebesromane lesen, haben sich überholte Geschlechterklischees in Liebesromanen viel stärker konserviert als im richtigen Leben. Eigentlich sollte man annehmen, es müsste angesichts der vielen weiblichen Leser und Autoren genau andersherum sein, aber tatsächlich ist man dort häufig nicht weit weg von dem verqueren Geschlechterverständnis in der Pornofilmindustrie. Dass man das mit Begeisterung lesen kann und sich nicht ständig über das Frauenbild ärgert, werde ich nie verstehen.

    Allerdings sind solche Bücher voll von Merkwürdigkeiten. Juristen und Geschäftsleute, die im richtigen Leben zu den Berufsgruppen mit den größten Idiotenquoten zählen, gehören in Liebesromanen zu den am häufigsten strapazierten Berufsfeldern, in denen attraktive Männer stecken. Schottland, das im richtigen Leben nun nicht gerade als Zentrum menschlicher Attraktivität bezeichnet werden kann, ist in Liebesromanen scheinbar eine geografische Quelle guten Aussehens. Der mittlere Westen der USA ist in Liebesromanen nicht voller republikanischer Hillbillies mit NRA-Mitgliedsausweis, sondern voller sanfter muskulöser Cowboys. Und so weiter. Das ganze Genre ist unglaublich absurd und faszinierend weit abgekoppelt vom richtigen Leben. Umso beeindruckender, wie gut sich solche Bücher verkaufen, und dass so viele Mädchen und Frauen das lesen wollen. Und dann in Kommentaren zu solchen Büchern auch noch über die großartige Authentizität der Protagonisten und über die gigantische Hineinfühlbarkeit in die schrecklich schwächlichen Protagonistinnen philosophieren.

  5. Hey!
    Ich kann dir nur Recht geben. Ich selbst habe New Adult eine zeitlang ganz gerne gelesen, aber immer schon mit einer gewissen Skepsis. Trotzdem konnte ich mich gut in die Geschichten fallen lassen, sie haben mich unterhalten. Ich für mich konnte gut differenzieren, dass es sich um fiktive Geschichten handelt und nicht die Lebenswirklichkeit sein sollte.
    Je länger ich in diesem Genre lese, umso mehr haben mich die Geschichten abgestoßen. Es wird ein völlig falsches Bild an junge Frauen vermittelt. Ich fürchte, dass junge Frauen hier lernen, dass man dem "Bad Boy" mit der schlechten Kindheit immer und immer wieder verzeihen muss, egal, wie sehr er die Frau verletzt. Gar nicht gut. Genau andersherum sollte es sein. Man möchte diesen Mädels zurufen: Nehmt die Beine in die Hand und rennt. Es gibt bessere Männer. Männer, die euch nicht verletzen, die nicht meinen, dass sie ein kleiner Gott sind, um die sich alles drehen muss.
    Ich finde deinen Artikel sehr bereichernd. DANKE
    LG
    Yvonne
    #litnetzwerk

    1. Hallo Yvonne!

      Besten Dank fuer deinen Kommentar, ich kann dir da nur in allen Punkten zustimmen! Im Allgemeinen spricht ja nichts gegen eine Romanze in die man sich fallen lassen kann, aber ..aus bereits genannten Gruenden, ist das bei NA nicht der FAll.

  6. AMEN.
    Ich möchte auch unbedingt mal ein Buch lesen, was sich tatsächlich mit den Themen beschäftigt, die einem in dem Alter wichtig sind und in denen es nicht nur um Sex geht. Oft ist am Anfang noch ein bisschen ersichtlich, wie das Leben der Hauptfigur aussieht und was sie beschäftigt, aber sobald der Kerl auftaucht, ist alles andere vergessen, die Zukunft ist bedeutungslos und nur noch er ist wichtig.
    Und das Frauenbild ist wirklich meistens unter aller Sau und die Beziehung ganz und gar kein #relationshipgoal. Ich finde es schrecklich, dass abusive relationships so positiv dargestellt werden und auch aufgefasst werden.

    Liebe Grüße!

    1. Hey Jacquy!
      Toll, dass wir da einer Meinung sind! Ich bin auch dafuer, dass man abusive Relationships nicht verherrlichen sollte, daran ist nichts erstrebenswert, erst recht nicht #relationshipgoals! Es wird Zeit das Genre mal umzukrempeln 😀

  7. Hallo Rachel!

    Ich LIEEEEEBE Meckerposts! Und dieser ist ziemlich gut geworden und bringt einfach alles auf den Punkt, was ich zum Thema New Adult zu sagen habe.
    Ich kann einfach nicht fassen, wie sehr sich nun ein ganzes Genre um diese SoG-Hype gebildet hat.
    Dieses Buch ist nicht gut! Und was macht man? Macht EXAKT das gleich noch hunderte Male…und das noch nicht mal gut oder besser.
    Ich finde es einfach sehr komisch, dass die Leserschaft da auch noch so mitgeht…und dieses elendige Fan-Fiction-Ding geht mir auch so richtig auf den Schnürsenkel!

    Viele liebe Grüße vom #litnetzwerk,
    Anna

    1. Hallo Anna,
      Ich kann nur sagen: Amen, schwester, amen! Ich fand SOG anfangs noch recht amuesant, aber dann wurde es immer schlimmer…jetzt, wo so viele Buecher dieser Art auftauchen, will ich die leser nur schuetteln!

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