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Ihr Lieben,
Es ist in letzter Zeit recht still um mich, es kommen kaum Beitraege online, ab und an eine Blogtour, aber alles recht unregelmaessig.
Das hat mehrere Gruende, wenn ihr mir auf meinen Social Media Kanaelen folgt, dann wisst ihr, dass ich in einer heftigen Leseflaute stecke, die irgendwie den Blog auch miteinschliesst.
Die Ursache meine ich zu kennen, ich habe das Gefuehl, dass mein Leben zurzeit ein Teufelskreis ist, dass ich gefangen bin in einem Ablauf der sich immer wieder, aber stets auf unterschiedliche Weise, wiederholt.
Dass ich so empfinde hat zum Teil mit meiner Krankheit zu tun. ADHS.
Viele von euch haben bestimmt schon einmal davon gehoert, die Juengeren kennen es als das “Zappelphilipp-Syndrom”, die Aelteren eher unter “Ah ja, das wofuer man Ritalin nehmen muss”.
Und damit haben wir gleich zwei grosse Stereotypen abgedeckt, die mit ADHS einhergehen.
ADHS-Das steht fuer Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitaets-Stoerung.
Es faellt unter psychische Stoerungen.
Die Hauptsymptome sind:
- Beeinträchtigte Aufmerksamkeit
- Hyperaktivität
- Impulsivitaet
Aber, nicht bei jedem ADHS’ler tritt jedes Symptom auf. In meinem Fall ist es die Hyperaktivitaet, denn ich habe keinerlei Probleme damit stillzusitzen, jedoch faellt es mir schwer mit meinen Gedanken im Hier und Jetzt zu verweilen.
“In meinem Kopf fehlt die natuerliche Schutzmauer, die ein Einstuermen aller taeglichen Einfluesse filtert, ich muss sie Tag fuer Tag selbst errichten um nicht von den gesamten Eindruecken ueberwaeltigt zu werden, an manchen Tagen ist sie staerker, an manchen Tagen so schwach, dass sich in meinem Kopf ein Karussell zu drehen beginnt, welches immer schneller und schneller wird und nicht anhaelt.”
Diese Einfluesse beziehen sich auf vieles. Das Leben in einer Großstadt ist fuer mich oftmals ungeheuer anstrengend.
Der alltaegliche Laerm von Bus, Bahn, Autos, Baustellen…You name it. Auch die Anzahl der Menschen ist fuer mich ermuedend.
Ich bin was soziale Kompetenzen angeht einfach oftmals echt ein Tollpatsch. Ich verstehe sie teilweise nicht, kann die stummen Zeichen meiner Mitmenschen nicht lesen und ecke deswegen oft an- was mich sehr verunsichert.
Ich habe im Allgemeinen mit sehr vielen Unsicherheiten zu kaempfen, ich kann mich auf meine Wahrnehmung nunmal nicht so verlassen wie jeder andere Mensch und muss deswegen oft bei anderen Menschen beobachten wie es “richtig geht”, oder eben ich verlasse mich auf Menschen denen ich vertraue und benutzte sie als einen menschlichen Spiegel, was oftmals eher subjektiv als objektiv ist.
Ich habe eine Menge Eigenarten und Macken, und habe ein Problem mit Impulskontrolle, weswegen ich oft rede ohne darueber nachzudenken und wenn mir etwas zu viel ist, und ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehe, werde ich zickig, womit ich Leute vor den Kopf stosse.
Warum ich das alles schreibe? Ich habe das Gefuehl, dass psychische Stoerungen jeglicher Art noch immer ein Tabu Thema in unserer Gesellschaft ist und ganz besonders ADHS einen schlechten Ruf hat, es gibt viele die behaupten ADHS existiere nicht, es sei eine Mode Krankheit und eine Verschwoerung der Pharma- Industrie um weiterhin Methyl-Phenidad zu vertreiben.
Dann gibt es wieder Andere, die sagen dass es eine Modekrankheit ist, die jeder der nur ein wenig anders ist, heutzutage hat. Weder das eine noch das Andere entspricht den Tatsachen, denn es ist Schubladendenken und damit sollten wir aufhoeren.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen: Nehmt die Leute wie sie sind, akzeptiert sie und grenzt sie nicht aus, nur weil sie anders sind.
Denn schlussendlich ist es doch das, was ein Jeder von uns will: Fuer die Person akzeptiert und geliebt zu werden die man ist.
xoxo,
eure Rachel